Der Landkreis Plön in Schleswig-Holstein hat ein sog. "Wärmeplanungskataster Plus" angelegt. Dieses steht den Kommunen im Landkreis über die GIS-Anwendung kostenfrei zur Nutzung zur Verfügung. Darin werden der Wärmebedarf aller Gebäude systematisch erfasst (u. a. anhand der Baualtersklasse, der Gebäudenutzung oder der Art der Wärmeerzeugung) und große Wärmeverbraucher sowie -quellen (u. a. geologischer Untergrund, geothermisches Potenzial, Standorte von Biogasanlagen oder energieintensiven Unternehmen zur Abwärmenutzung, Standorte von öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Schwimmbäder oder Kirchen) integriert. In Verbindung mit der Erfassung von relevanten Infrastrukturen (u. a. Straßen- und Erdgasleitungsnetz) ermöglichen diese Angaben eine umfassende Analyse der Situation vor Ort aufgrund quantitativer und qualitativer Daten.
Die zusammengefassten Daten werden im Kataster grafisch dargestellt und sollen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet eine fundierte Grundlage zur weiteren Wärmeplanung bieten. Aufgrund der zentralen Bereitstellung relevanter Planungsparameter soll der Arbeitsaufwand reduziert, bestehende Strukturen energieeffizient genutzt und die CO2-Einsparung in der Wärmebereitstellung gefördert werden. In reduzierter Form ist das Wärmeplanungskataster Plus für den Landkreis Plön in das Geoportal der Geodateninfrastruktur Schleswig-Holstein (GDI-SH) integriert und damit auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Das Wärmeplanungskataster Plus gehört zu den Preisträgern des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2019“, der mit 25.000 Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und dem Deutschen Institut für Urbanistik (DIU) dotiert wurde. Die Gewinnsumme soll nach Angaben der Landrätin Stephanie Ladwig perspektivisch in die Entwicklung eines Solarpotenzialkatasters investiert werden.
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