Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat am 17. August 2020 bekanntgegeben, dass die Finanzierung einer Batteriezellenfabrik im nordschwedischen Skellefteå mit einer sog. UFK-Garantie unterstützt wird. Dieses Projekt wird als Kooperation u. a. der Volkswagen AG, der BMW Group und dem schwedischen Batterieproduzenten Northvolt realisiert und soll in 2021 in Betrieb gehen. Es dient bei erfolgreicher Umsetzung zudem als Blaupause für eine Batteriezellenfabrik in Salzgitter (Projekt „Northvolt II“), die als Joint Venture zwischen der Volkswagen AG und Northvolt ab 2024 die Serienfertigung aufnehmen soll.
Garantien für ungebundene Finanzkredite (UFK) können von der Bundesrepublik im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung vergeben werden, wenn am entsprechenden Projekt ein besonderes nationales Interesse besteht. Sie setzen dabei nicht zwangsläufig eine Beteiligung deutscher Unternehmen voraus, sondern sind an die Realisierung des entsprechenden Projektes gebunden. Im vorliegenden Fall beträgt die deutsche Garantiesumme 525 Mio. US-Dollar und sichert vergebene Bankenkredite gegen den Ausfall durch politische sowie wirtschaftliche Risiken bis zu einer Höhe von 80 Prozent ab.
Insbesondere der Aufbau einer stabilen europäischen Wertschöpfungs- und Lieferkette für Lithium-Ionen-Batterien ist nach Angaben des BMWi im staatlichen Förderinteresse. Die jährliche Produktionskapazität der schwedischen Batteriezellenfertigung soll bei Vollauslastung 40 GWh liegen und damit eine der größten Produktionsstätten ihrer Art in Europa darstellen (2024: 32 GWh avisiert). Die Energieversorgung erfolgt ausschließlich durch Wasserkraft.
Das BMWi verspricht sich durch die Förderung eine Unterstützung der deutschen Automobilindustrie sowie der Ziele der Europäischen Batteriezellenallianz zur Ansiedlung einer eigenständigen Zellfertigung in Europa. Neben Deutschland beteiligen sich auch Frankreich, Japan, Südkorea und die Europäische Investitionsbank (EIB) an der Finanzierung des Northvolt-Projektes.
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