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Klimastrategie von Microsoft: CO2-Negativität bis 2030

Bereits seit 2012 kompensiert Microsoft alle CO2-Emissionen durch den Kauf von Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten. In 2020 wies der Konzern einen Corporate Carbon Footprint (CCF) von sechzehn Mio. Tonnen CO2e auf. 100.000 Tonnen CO2e konnten dabei dem Scope 1 und ca. vier Mio. Tonnen CO2e dem Scope 2 zugewiesen werden. Die verbleibenden zwölf Mio. Tonnen CO2e fielen in den Scope 3 Bereich.


Microsoft hat zudem am 16. Januar 2020 angekündigt bis zum Jahr 2030 CO2-negativ operieren zu wollen. Das bedeutet für keinen Ausstoß von „eigenem“ CO2 verantwortlich zu sein und der Atmosphäre darüber hinaus zusätzliches CO2 zu entziehen. Durch den zusätzlichen CO2-Entzug ab 2030 soll bis 2050 bilanziell sämtliches CO2, für das der Microsoft Konzern seit seiner Gründung im Jahr 1975 direkt und durch seinen Energiebezug indirekt verantwortlich war, ausgeglichen werden.


Um dies zu realisieren, sollen bis 2030 die CO2-Emissionen im Scope 1 und 2 Bereich auf Null reduziert werden. Dafür werden bis 2025 Power-Purchase-Agreements (PPAs) für Grünstrom abgeschlossen, die den Energiebedarf von sämtlichen Verwaltungsgebäuden, Daten-Zentren und Microsoft-Campi abdecken. Zudem wird die Dienst- und Servicewagen-Flotte weltweit bis 2030 komplett auf E-Autos und E-Transporter umgestellt. Zudem sollen an den zentralen Verwaltungsgebäuden, dem Silicon Valley Campus und dem Puget Sound Campus, Modernisierungsprojekte nach LEED Platinum-Zertifizierung und den Vorgaben der International Living Future Institute Zero Carbon Initiative erfolgen.


Seit Juli 2020 gibt es bei Microsoft eine interne CO2-Steuer von 15 US-Dollar pro metrischer Tonne CO2e für alle Scope 1 und 2 Emissionen sowie die Emissionen aus Dienstreisen. Diese Steuer ist auf Ebene der Geschäftsbereiche anzuwenden bzw. zu berechnen und wird vom jeweiligen Betriebsergebnis des Geschäftsbereiches abgezogen. Die restlichen Emissionen des Scope 3 Bereichs werden ebenfalls in einer internen CO2-Steuer vom Betriebsergebnis des jeweiligen Geschäftsbereiches abgezogen. Der Konzern setzt hier nach eigenen Angaben beim Preisniveau niedriger an als die 15 US-Dollar pro metrischer Tonne CO2e, strebt aber einen einheitlichen internen CO2-Preis bis 2030 an. Bis Juli 2021 werden neue Berichtspflichten für Lieferanten und Projektpartner von Microsoft eingeführt, um alle Emissionen zu erfassen und durch Sensibilisierung eine Reduzierung in der eigenen konzernweiten Lieferkette anzuregen.


Ab 2030 will Microsoft CO2-negativ operieren. Um dies technisch und nicht durch einen reinen bilanziellen Ausgleich über Klimaschutzprojekte zu ermöglichen, setzt der Konzern auf ein Portfolio an CO2-negativ-Technologien. Hierzu zählen u. a. die Anwendung und Installation der direct-air-capture-Technologie oder die Kombination aus Bioenergie mit Carbon Capture & Storage (CCS) Technologien. Zudem sollen auch konzerneigene Aufforstungsprojekte sowie die Kohlenstoffbindung im Boden unterstützt werden. Um die Entwicklung von Anwendungen in diesen Bereichen zu ermöglichen und zu fördern, hat Microsoft den neuen Climate Innovation Fund aufgesetzt, der insgesamt eine Mrd. US-Dollar bis 2025 investieren wird (direkte Projektfinanzierung oder Beteiligung an Projektentwicklern bzw. Start-Ups).

Für Kunden von Microsoft und Anwender der Cloud-Computing-Plattform Azure hat der Konzern zudem den sog. „Microsoft Sustainability Calculator“ entworfen. Dieser gibt Anwendern einen transparenten Überblick über alle Emissionen der Scopes 1,2 und 3, die bei der Nutzung von Azure entstehen.



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