Eine heiße Schokolade am Abend wärmt bei kalten Temperaturen, Wind und Schnee. Bevor der Kakao in Deutschland genossen werden kann, hat er eine weite Reise hinter sich. Deutschland ist mit ca. 460.000 Tonnen einer der größten Kakao-Importeure der Welt. Die wichtigsten Handelspartner sind etwa die Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria oder Indonesien. Nur die Kakaomasse hat einen CO2-Fußabruck von 2,8 Kilogramm CO2e pro Kilogramm Kakaomasse (Kaffee: 0,6 Kilogramm CO2e je Kilogramm Kaffeebohnen). Hintergrund hierbei sind u. a. der hohe Wasser- und Energiebedarf, die Entwaldung oder der Einsatz von Pestiziden. Durch den Einsatz von Milch und Palmöl beläuft sich der CO2-Fußabdruck von fertiger Schokolade auf 3,5 Kilogramm CO2e je Kilogramm Schokolade.
Eine mögliche umweltfreundlichere Lösung im Anbau ist die Re-Integration der Kakaoplantagen in den Regenwald. Somit könnte dessen Abholzung unterbunden und durch Synergieeffekte im Agroforstsystem der Wasserverbrauch deutlich gesenkt werden.
Beim Kauf von Trinkschokolade sollte auf eine entsprechende Zertifizierung, z. B. Fairtrade oder Gepa, geachtet werden. Weitere Orientierung bietet das Bio-EU-Siegel, in dem z. B. strenge Vorgaben für den ökologischen Anbau gesetzt werden (z. B. im Hinblick auf den Pestizideinsatz oder Fruchtwechsel). Diese stellen eine umweltfreundlichere Produktion des Kakaos sowie eine entsprechende Bezahlung der Kleinbauern sicher. Zudem kann beispielsweise in Unverpackt-Läden oder in Chocolatieren auf sog. Bruchschokolade ohne Verpackung zurückgegriffen werden. Somit lässt sich die heiße Schokolade bewusst und möglichst umweltfreundlich genießen.
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