Das Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) ist ein Gebäudezertifizierungsverfahren, das vom US Green Building Council (USGBC) entwickelt worden ist. Es ist sowohl bei nationalen und europäischen Stakeholdern als auch insbesondere an den internationalen Finanzmärkten eine anerkannte Referenz für umweltfreundliche Gebäude. In diesem Zusammenhang bietet LEED ein Rahmenwerk für eine transparente Bewertung z. B. der ESG-Performance der Immobilien im Unternehmensportfolio.
Es besteht aus den acht Bewertungskategorien Infrastrukturelle Einbindung des Standorts, Grundstücksqualitäten, Wassereffizienz, Energie und globale Umweltwirkungen, Materialkreisläufe und Ressourcenschonung, Innenraumluftqualität, Innovationen sowie etwaige Boni für Kriterien mit standortbedingt hervorgehobener Bedeutung. Insgesamt können 110 Punkte in den Bewertungskategorien erreicht werden. Für eine Zertifizierung muss die Bewertung im Ergebnis mindestens 40 Punkte aufweisen. Bei einer höheren Punktzahl sind auch eine Silber (50 bis 59 Punkte), Gold (60 bis 79 Punkte) und Platin Zertifizierung (ab 80 Punkten) erreichbar. Das LEED richtet sich primär an die Bewertung und Zertifizierung von Immobilien. Hierfür sind in den einzelnen Bewertungskategorien separate, angepasste Kriterien für die Renovierung und Modernisierung, für den Innen- und Mieterausbau, für den Neubau sowie die Analyse von Bestandsgebäuden definiert. Darüber hinaus bietet das LEED ein eigenes Indikatoren-Set für die ganzheitliche Zertifizierung von Kommunen und Städten.
Mit LEED Zero wurden zudem Kriterien für eine Gebäudezertifizierung zusammengestellt, die einen neutralen Kohlenstoff- und/oder Ressourcenverbrauch (Energie, Wasser oder Abfall) bestätigt. Wege zu LEED Zero, die in bereits realisierten Projekten in den USA umgesetzt wurden, beinhalten z. B. eine autarke erneuerbare Energieeigenversorgung, Wasserwiederaufbereitungsanlagen, energieeffiziente Leuchtmittel, cloudbasierte Kommunikation und digitaler Datentransfer oder eine elektro-chromatische Verglasung. Basis für LEED Zero ist eine vorherige LEED- (Gebäude) Zertifizierung. Kriterien für Kommunen und Städte bestehen im Rahmen von LEED Zero aktuell nicht.
Die Zertifizierung für Standorte in Europa erfolgt über die Green Business Certification Inc. (GBCI) Europa mit Sitz in München. Die Kosten der Zertifizierung sowie der LEED-Beratung richten sich u. a. nach der Objektgröße oder dem Umfang der gewünschten Gebäudezertifizierung (z. B. Einzel- oder Gruppenzertifizierung). Nach Angaben der GBCI ist die digitale Datenaufbereitung und -nutzung ein Alleinstellungsmerkmal der LEED-Zertifizierung. Über das LEED-Online-Portal können die für die Zertifizierung benötigten Gebäudedaten übermittelt und verwaltet werden. Zudem dienen diese bei Bedarf für weitergehende Zertifizierungen z. B. auf Portfolioebene.
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