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Energy Transitions Commission (ETC) Bericht

Im September 2020 hat die ETC den Bericht „Making Mission Possible – Delivering a Net-Zero Economy“ veröffentlicht. Darin wird festgehalten, dass eine CO2-Neutralität der Industrieländer bis 2050 und der Entwicklungsländer bis 2060 technisch und wirtschaftlich möglich ist. Zentrale Voraussetzung ist eine Transformation des gesamten globalen Energiesystems, die lokale Besonderheiten einbezieht (u. a. klimatische Bedingungen, Qualität und Tiefe der Energienetze, Flächenverfügbarkeit, Zugang zu natürlichen Ressourcen). Diese soll in drei Schritten erfolgen:

Zunächst soll der Energieverbrauch gesenkt und gleichzeitig die Energieproduktivität gesteigert werden. Dies kann durch eine Steigerung der technischen Energieeffizienz, z. B. durch die Anpassung der Gebäudeisolierungen oder durch die Wiederverwendung von Abwärme in allen Industrieprozessen, erfolgen. Ein weiterer Ansatz ist die Verbesserung der Materialeffizienz, u. a. durch die Auto-Leichtbauweise oder durch ein besseres Recycling. Zuletzt kann auch die Dienstleistungseffizienz, z. B. durch den Ausbau von Carsharing-Modellen oder eine Verkehrsverlagerung in urbanen Gebieten, ausgebaut werden.


In einem weiteren Schritt muss nach Ansicht der Autoren die Versorgung mit CO2-neutraler Energie ausgebaut werden. Hierbei hat Strom aus Erneuerbaren Energien und der Ausbau entsprechender Kapazitäten die höchste Priorität, da die direkte Elektrifizierung der wichtigste Weg zu CO2-Neutralität sei. Die ETC errechnet für 2050 eine benötigte globale Bruttostromerzeugung von 87.000 bis 115.000 TWh (2018: 27.000 TWh).


Für eine Dekarbonisierung aller Wirtschaftssektoren muss die globale Gesamtwasserstoffproduktion von derzeit 60 Mio. Tonnen auf 500 bis 800 Mio. Tonnen Wasserstoff erweitert werden. Wasserstoff ist ein speicherfähiger Energieträger, der u. a. für Brennstoffe oder synthetische Kraftstoffe verwendet werden soll. Zudem werden weltweit insgesamt 6 bis 9,5 Gigatonnen CO2-Speicher- bzw.- Bindungskapazität in CCS/CCU benötigt. Diese sollen nicht-vermeidbare Prozessemissionen ausgleichen. Zuletzt werden 46 bis 69 Exajoule Energie (entspricht 46 bis 69 Mio. Terrajoule) primär aus Restbiomasse benötigt.


Im letzten Schritt sieht der ETC-Bericht eine flächendeckende Nutzung der CO2-neutralen Energie in allen Wirtschaftsbereichen vor. In der Schwerindustrie wird insbesondere die Rolle von CCU-Verfahren in Kombination mit CO2-neutralen Energieträgern als Pfad zur CO2-Neutralität hervorgehoben. Bei Gebäuden soll die Energieversorgung durch entsprechende Wärmepumpen und Widerstandsheizungen elektrifiziert werden. Auch die Verbrennung von grünem Wasserstoff oder Biomethan unter Verwendung der bestehenden Erdgasverteilnetze ist eine Option.


Der Bericht identifiziert drei Maximen, die für eine Umsetzung der beschriebenen Schritte zeitnah umgesetzt werden müssen. Zunächst soll der Einsatz von CO2-neutraler Energie gefördert und insbesondere der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt werden. Des Weiteren sollen auf der politischen Ebene u.a. ein CO2-Preissignal oder staatlich initiierte CO2-Differenzverträge für zielführende Investitionsbedingungen umgesetzt werden. Zuletzt muss ein Ausbau der staatlichen Innovationsförderung erfolgen, um bis 2030 die nächste Generation an Sprunginnovationen zur CO2-Vermeidung (z. B. Elektroöfen für Zement und Chemikalien oder elektrochemische Eisenreduktion für die Stahlproduktion) in den Markt zu integrieren.











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